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Beispiel Szenario:
Zwei Schülerinnen mit Kopftuch werden von ihren Mitschülern wegen ihrer traditionellen
Kleidung und ihrer Auffassung von Religion ausgegrenzt und nicht akzeptiert, weil ihre
Mitschüler ihre Weltanschauung nicht verstehen. An diesem Punkt ist es die Aufgabe des
Jugendbetreuers, sich der Situation bewusst zu werden. Dank der interkulturellen
Kompetenz des Jugendbetreuers ist er in der Lage, zwischen den beiden Fronten zu
vermitteln, d.h. einerseits zu erklären, was die Burka für die jungen Mädchen bedeutet, was
ihre Weltanschauung ist, und andererseits den Schülern zu erklären, wie das Leben vor Ort
(in der Schule, auf dem Land) aussieht und welche Auswirkungen traditionelle und fremde
Kleidung auf junge Menschen haben (können). Durch diese Intervention schafft der
Jugendbetreuer ein respektvolles Verständnis auf beiden Seiten und eine vertrauensvolle
Situation.
Strategien für die Entwicklung interkultureller und kommunikativer Fähigkeiten:
Auseinandersetzung mit der eigenen und anderen Kulturen, z. B. durch
Auslandserfahrungen, um die eigene Kultur von anderen Kulturen zu unterscheiden
Reflektieren Sie in Konfliktsituationen Ihr eigenes Verhalten und das der anderen und
betrachten Sie es objektiv, um zu erkennen, was der Fehler war. Im besten Fall: einen
Perspektivenwechsel vornehmen.
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